Ein kurzer Flirt mit Schweden (oder doch Freundschaft plus?)
- Desi

- vor 1 Tag
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 19 Stunden

Manchmal sind es spontane Entscheidungen, die die schönsten Erinnerungen hinterlassen. Unser kleiner Abstecher nach Schweden war genau so ein Moment – ungeplant, unerwartet, aber unvergesslich. Eigentlich wollten wir nach unserem Aufenthalt in Oslo direkt weiter über die Hardangervidda, Norwegens berühmtes Hochplateau. Doch das Wetter hatte andere Pläne: Regen, Wind, graue Wolken und die Tendenz zu Schnee. Also warfen wir kurzerhand unsere Route über den Haufen und folgten der Sonne – Richtung Osten, Richtung Schweden. Wir machten es wie die Zugvögel.

Ein Zwischenstopp mit Charme
Bevor wir die Grenze überquerten, legten wir noch eine kleine Pause in Ørje ein, einem charmanten Ort am Haldenkanal. Der Kanal, Norwegens ältester, schlängelt sich gemächlich durch die Landschaft, und Ørje selbst wirkt wie aus der Zeit gefallen – ruhig, freundlich, einladend.

Wir spazierten am Wasser entlang und genossen die Ruhe. Es war einer dieser Orte, an denen man nicht viel tun muss, um sich wohlzufühlen. Ein perfekter Übergang zwischen zwei Ländern, zwei Stimmungen.

Ankunft am Vänernsee
Am Nachmittag überquerten wir die Grenze nach Schweden. Die Sonne strahlte vom Himmel, die Temperaturen waren angenehm mild, und die Landschaft öffnete sich in weiten, goldenen Feldern und dichten Wäldern.

Nach einer Nacht am Übernachtungsparkplatz hinter einem Einkaufscenter in Töcksfors ging es weiter. Das Ziel: der Vänernsee – Schwedens größter See und ein echtes Naturparadies. Mario entdeckte einen tollen kostenlosen Camperparkplatz in der Nähe von Grums, mit direktem Blick auf den See. So macht Einschlafen und Aufwachen Spaß.

Nach einem gemütlichen Abend dort ging es tags darauf weiter an einen süßen Campingplatz direkt am Ufer, umgeben von Kiefern und mit freiem Blick auf das Wasser. Schon bei der Ankunft wussten wir: Das war die richtige Entscheidung. Die Tage fühlten sich an wie ein kleiner Sommerurlaub mitten im Herbst.

Fünf Tage Shopping- und Sonnenglück
Es ist erstaunlich, wie sehr das Wetter die Stimmung beeinflussen kann. Die Sonne lachte jeden Tag und bescherte uns schöne Sonnenuntergänge.


Besonders auffällig – und erfreulich – waren die Preise. Nach dem doch recht teuren Norwegen fühlte sich Schweden fast wie ein Schnäppchenparadies an. Die Supermärkte boten eine überwältigende Auswahl, und wir deckten uns mit frischem Gemüse, Butter und Leichtbier ein 😆 und, ganz wichtig: einen stärkeren Elektroheizer.

Und dann war da dieser eine Abend. Der Himmel färbte sich langsam von Blau zu leuchtend Orange, dann zu Rosa, dann zu einem tiefen Violett. Die Sonne senkte sich über den Vänernsee, und das Wasser spiegelte das Farbenspiel in perfekter Klarheit. Wir waren sowas von geflasht! Und machten gefühlt 100 Fotos.
Die wenigen Leute am Campingplatz hatten sich allesamt am Strand versammelt und man spürte richtig, wie berührt jeder war. Es war einer dieser Augenblicke, die man tief im Herzen speichert. Wir nahmen es als (weiteres von so vielen) guten Omen mit.

Abschied mit einem Lächeln
Nach fünf Tagen hieß es Abschied nehmen. Der Wetterbericht für Norwegen hatte sich gebessert, und die Hardangervidda wartete. Doch der Abschied fiel ein bisschen schwerer als gedacht. Schweden hatte uns überrascht – mit seiner Gelassenheit, seiner Schönheit, seiner Wärme. Es war nur ein kurzer Flirt, ein spontaner Abstecher. Aber einer, der uns gezeigt hat, wie wertvoll es ist, Pläne loszulassen und dem Moment zu folgen.
Wir fuhren weiter, mit leichtem Herzen und dem festen Vorsatz: Das war nicht das letzte Mal. Schweden, wir kommen wieder – versprochen. Vi ses snart! 🇸🇪




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