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Die ganz große Liebe: Norge hat uns im Sturm erobert (im wahrsten Sinne des Wortes!)

  • Autorenbild: Desi
    Desi
  • 7. Okt.
  • 4 Min. Lesezeit

Haus und Küste von Stavern
Der Ødegården Hafen in Stavern verzauberte uns

Unser Reisestart in dieses großartige Land konnte nicht besser sein: Vor der Auffahrt auf die Fähre vertraten wir uns noch die Beine und lernten dadurch einen echten Wikinger und seine Wikinger-Prinzessin kennen: Bård und Alma. Was mit dem üblichen „Woher kommt ihr?“ und unseren ersten Versuchen, Norwegisch zu sprechen, begann, wurde schnell zu einer besonderen Begegnung. Alma, Bårds 10-jährige Tochter, hat unsere Herzen in Windeseile verzaubert - oder wir ihres?


Wir hatten nämlich bei einer großen Fastfood-Kette gespeist (was so gut wie nie vorkommt), wo es Spielzeug dazu gab. Ich wollte dieses unbedingt mitnehmen, denn man weiß ja nie, wen man trifft und wer damit eine Freude hat. Dass wir so schnell ein Funkeln in Kinderaugen zaubern können, hatten wir uns nicht gedacht. Sie war begeistert, denn das Spielzeug war flauschig und pink. Perfekt!


Fährenhafen in Hirtshals
Beim Check-In am Hafen von Hirtshals. Wer hätte gedacht, dass wir hier schon neue Freunde finden?

Unser Gespräch wurde dann leider durch das Bording unterbrochen. Aber: wir trafen uns im Sitzbereich wieder und konnten so unsere Unterhaltung fortführen. Aus einer 4-stündigen Fährenreise wurde ein äußerst kurzweiliges Zusammensein. Nein, nicht nur kurzweilig; hier wurden neue Freundschaften geschlossen. Wir lernten viel über die beiden, die nach eineinhalb Jahren in Spanien wieder zurück nach Norwegen zogen. Schnell wurde klar: wir verstanden uns nicht nur, da gab es eine tiefere Verbindung. Entsprechend widerwillig war dann auch der Abschied, denn Bård und Alma fuhren Richtung Bergen, wir Richtung Oslo. Besonders rührend fand ich, als wir schon in unseren Autos saßen und auf’s Rausfahren warteten, tauschten Alma und ich noch schnell Schokolade gegen einen pinken Fächer und Umarmungen aus, ehe wir schnell wieder in die Fahrzeuge springen und losfahren mussten. Psst, nicht weitersagen!


Da wir aber erst nach 23 Uhr in Kristiansand ankamen, suchten wir noch auf einem Stellplatz zum Übernachten und wir fanden einen mit Ver- und Entsorgung einige Kilometer westlich von Kristiansand. Wir mussten dafür zwar am nächsten Tag wieder retour in die andere Richtung, aber dann waren wir wenigstens gut versorgt auf dem Weg entlang die Ostküste.

Es ging also Richtung Westen an einer Tankstelle direkt an der Autobahn ab und wir wollten gerade parken, als unsere beiden neuen Freunde neben uns einfuhren. Was für eine freudige Überraschung! Bård ließ uns wissen, dass es in Mandal einen noch schöneren und ruhigeren Platz gab. So fuhren wir also gemeinsam zu dem Parkplatz in Mandal und tatsächlich war dieser sogar noch schöner. Aus Schlaf wurde dann aber nix, denn auf die neue Freundschaft gab’s erstmal ein Bierchen und Mango-Saft. Und Schokolade! Wir unterhielten uns die ganze Nacht (Alma war irgendwann auf meinem Schoß eingeschlafen), ehe uns um 5 Uhr die Augen zufielen.



Selfie mit vier Menschen
Danke ihr beiden, dass ihr unseren Start in Norwegen so unglaublich schön gemacht habt! Tusen takk ❤️

Am nächsten Morgen, nach vier Stunden Schlaf, gab’s ein gemeinsames Frühstück. Am Nachmittag wurde es dann aber doch Zeit für alle, aufzubrechen. Nach ganz vielen Umarmungen und guten Reisewünschen fuhr jeder seines Weges, mit ausgetauschten Nummern, Geschenken und ganz viel Freude im Herzen. Wir hätten uns keinen schöneren Ort vorstellen können, als gemeinsam mit den beiden auf einem Parkplatz zu sein und zu reden. Wir lernten Norwegen gleich von der herzlichsten Seite kennen, ohne dass ich ahnte, welch Schönheit der Natur noch verborgen lag. Mario war vor 10 Jahren schon einmal hier, und schwärmte von dem schönen Land.



Straße in Norwegen
Selbst die Autobahn ist ein Hingucker!

Wir steuerten einen Campingplatz in Nevlunghavn an und bei Tageslicht wurde uns die wahnsinnige Schönheit dieses Landes präsentiert. Fjorde, bunte Bäume, gelassene Autofahrer (wohlige Abwechslung zu Deutschland!), Herbstzauber pur! War es der schöne Start mit zwei so lieben Menschen, der uns so verzaubert hatte, oder fühlten wir uns hier tatsächlich willkommener und wohler als im eigenen Land? Ist dieses Runterfahren und sofort zur Ruhe kommen echt?


Fassungslos über die Schönheit fuhren wir Richtung Campingplatz, der aber leider seit 2 Tagen in der Saisonpause war. Mist! Bereits der ursprünglich angesteuerte Platz Richtung Oslo war in Saisonpause. Norwegen mit dem Camper ist wirklich schön, aber die Saisonpausen sind etwas tricky.


Frau an Küste von Südostnorwegen
Einfach mal zurücklehnen 💨 und den Rückenwind spüren

Das Glück meinte es aber gut mit uns, denn wir fanden einen geöffneten Platz ein paar Kilometer weiter in Stavern, nämlich den Campingplatz Brunvall Gård. Sidsel, die herzlichste Platzbesitzerin, die wir je getroffen hatten, hieß uns freudig willkommen und zeigte uns unseren Platz mit erster Reihe fußfrei zum Ødegårdsfjord.


Haus am Meer
Wir konnten uns nicht satt sehen

Wir hatten eine wirklich liebe Unterhaltung und sie wies uns darauf hin, dass für den nächsten Tag starker Wind vorhergesagt wurde, wenn wir also den Platz wechseln wollen, sei das kein Problem. Wir plauschten noch ein wenig, ehe wir uns auf unserem Platz einrichteten und diese traumhafte Aussicht voll aufsogen. Es windete eher stärker, aber das störte uns nicht. Wir waren glückselig wie schon ewig nicht mehr.


Mann breitet Arme aus am Meer
Wir fühlen uns pudelwohl!

Camper steht am Campingplatz am Meer
Erste Reihe fußfrei zum Meer beim Brunvall Gård Campinplatz in Stavern. Aber leider nur für eine Nacht, denn "Amy" ist im Anmarsch...

Norwegen hat unsere Herzen im Sturm erobert, wir waren nicht nur verliebt; es war eine Liebe, die richtig tief ging. Mit allen Aufs und Abs. Es sollte noch ein Sturm kommen, der unseren Inni so richtig zum shaken bringt, denn die gesamte Südküste Norwegens wurde von „Amy“ heimgesucht, dem stärksten Sturm der letzten 25 Jahre!


Frau an Küste
The calm before the storm - nach der schönen Wanderung wartet ein heftiger Sturm auf Norwegen...

Und während ich das hier gerade schreibe, haben Mario und ich eine atemberaubende Küstenwanderung hinter uns, durften uns wieder mal dem Abenteuer Wäschewaschen zuwenden (ja, tatsächlich ging wieder was schief!), sitzen spätabends in unserem Inni und es wackelt uns ganz schön durch! Wir hatten tatsächlich am nächsten Tag den Platz gewechselt (mir war dann doch etwas unwohl), denn es wurden Sturmböen von bis zu 140 km/h in der Nacht vorausgesagt. Hier, etwas abseits vom Meer, schüttelt es aber trotzdem recht gut! Mario grinst wie ein Honigkuchenpferd („Ist die Natur nicht hammermäßig?!“) und ich befürchte, seekrank zu werden, obwohl wir gar nicht auf hoher See sind.


Ob wir dieses Abenteuer gut überstehen, erfahrt ihr demnächst! Ha det godt!


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